Lohnt sich eine BahnCard100?

Und schon wieder ein BahnCard-Jahr vorbei. Ich kann schonmal spoilern: Ich habe mir die nächste wieder gekauft. Aber es kommt doch jedes Jahr die Frage auf, ob sie sich überhaupt lohnt...

Lohnt sich eine BahnCard100?

Und schon wieder ein BahnCard-Jahr vorbei. Ich kann schonmal spoilern: Ich habe mir die nächste wieder gekauft. Aber es kommt doch jedes Jahr die Frage auf, ob sie sich überhaupt lohnt... Spätestens, wenn man beim Bestellen der BahnCard100 auf das Prognose-Tool der DB stößt (wobei ich noch nicht herausgefunden habe, wie mir das Tool helfen soll), versucht man, die BahnCard finanziell durchzurechnen.

Aber schauen wir doch erstmal auf die „harten Fakten“, sprich Zahlen. Letztes Jahr habe ich schon einen Beitrag geschrieben, in dem ich die Entwicklung über die Jahre zusammengefasst habe. Dieses Jahr beschränke ich mich deshalb auf dieses Jahr. Ich habe auch schon einen Beitrag geschrieben, in dem ich erkläre, wie man seine Träwelling-Daten in Excel bearbeiten und auswerten kann. Ich hab den Beitrag ja ehrlicherweise vor allem für mich geschrieben. Damit ich die Formeln alle an einem Ort nachschauen kann.

ABER... Anfang des Jahres gab es bei Träwelling große Probleme, weil die DB ein paar ihrer Schnittstellen abgeschaltet hat. Seitdem macht Träwelling auch nicht mehr so richtig viel Spaß. Züge fehlen, haben falsche Zugläufe, die Zugnummern waren lange auch nicht mehr da (inzwischen tauchen die meisten wieder auf). Und was mir am meisten fehlt, sind die Kartendaten. Zwischen den Bahnhöfen sind nur noch gerade Linien, was nun gar nicht der Realität entspricht. Auch die Karte, die ich letztes Jahr noch angepriesen habe, funktioniert deshalb nicht mehr. Ich habe mich also nach einer Alternative umgesehen und habe in den letzten Wochen alle meine Träwelling-Daten als kleine JSON-Dateien exportiert um sie dann bei viaduct zu importieren. Im Anschluss musste ich noch einige Fahrten korrigieren (eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 1665 km/h bei einer S-Bahn-Fahrt ist irgendwie nicht ganz realistisch). Neu hinzugefügt habe ich keine Fahrten, auch wenn ich insbesondere ganz am Anfang sehr viel Wert darauf gelegt habe, alle Fahrten in der BahnApp zu tracken. Weil es dort aber keine Export-Funktion gibt, müsste ich die alle händisch übertragen, worauf ich dann doch keine Lust habe...

👀
Je länger ich mich aktuell bei viaduct einarbeite, desto mehr Features finde ich, die wirklich praktisch sind. Also vielleicht wechsle ich auch einfach langfristig. Aber die haben leider keine App, in der man die Fahrten recht unkompliziert eintragen könnte. 🥲

Meine Daten sind dieses Jahr also richtig schlecht. Ich bin davon auch richtig frustriert. Die fehlenden Zugverbindungen könnte man einfach nach oben runden. So viele fehlen mir dann tatsächlich auch gar nicht. Aber was mich sehr stört: Die Verspätungen fehlen bei sehr vielen Fahrten. Zunächst hatte Träwelling gar keine Echtzeitdaten, später dann häufig „Pseudo-Echtzeitdaten“ von so +1/+2 Minuten. Also vielleicht muss ich mich doch noch daran machen, die Daten händisch zu übertragen.

Es gibt jetzt also erstmal hier – farbig hinterlegt – die Daten, die ich so von Träwelling bekomme:

Zahlen, Daten, Fakten (Träwelling)

gut 1.000 Stunden im Zug (das sind mehr als 6 Wochen!)
😮‍💨
ca. 20% der Züge waren verspätet – meine größte Verspätung waren 1:46 Stunden
🚂
ca. 400 Fernverkehrs-CheckIns (wobei eine Fahrt auch aus mehreren CheckIns bestehen kann, wenn man zwischendurch umsteigt...)
😴
ca. 30 Nachtfahrten
☝🏻
im Schnitt hatten meine Züge 5 Minuten Verspätung
📏
ca. 89.090 km im Fernverkehr zurückgelegt (das sind über 2 Erdumrundungen)
🚉
mit dem Fernverkehr bin ich an knapp 80 Bahnhöfen aus- oder eingestiegen. Am häufigsten in Köln Hbf. Köln Deutz kommt übrigens erst nach Frankfurt Hbf.
🏙️
in 161 Städten ein- oder ausgestiegen – am häufigsten in Köln.
Häufiger in Frankfurt, als in Mannheim und Düsseldorf kommt dieses Jahr nur auf Platz 12.

Und auch meine Fahrtenkarte hat sich ein wenig vergrößert (und das sind ja nur die letzten 2 Jahre):

Verspätungen und mehr...

Wenn die BahnApp eine Exportfunktion anbietet, oder ich wirklich die Verspätungen alle händisch übertragen habe, gibts hier dann einen Absatz mit den Verspätungs-Daten.

vielleicht hast du ja Lust, mir einen symbolischen Kaffee zu spendieren. Dann habe ich wahrscheinlich mehr Motivation, das zu übertragen... Geht ganz einfach, wenn du auf die Kaffeetasse am Ende der Seite klickst. 😊 Danke schon mal! 🤗

Zurück zur Frage, lohnt sich eine BahnCard100

Finanziell? Muss jede(r) für sich selbst überlegen. Wenn wir von einem durchschnittlichen Fahrkartenpreis von 15€ ausgehen und meinen 4.000 Fernverkehrsfahrten, kommt man auf 6.000€ für Einzelfahrkarten. Dann hätte es sich schon finanziell gelohnt. Denn die BahnCard100 kostet auch im vollen Preis für die zweite Klasse nur 4.800€ – letztes Jahr waren es noch ein paar Euro weniger. Zusätzlich bekommt man auch bei einer BahnCard100 Fahrgastrechte. Die sind zwar gedeckelt, aber so sehr reize ich das dann doch gar nicht aus. Ein paar hundert Euro gibts aber doch jedes Jahr zurück. Wenn du dir meinen letzten Jahresrückblick durchgelesen hast, wirst du schon wissen, dass ich unglaublich viel erlebe – durch die Freiheit der BahnCard100. Ich habe sehr viele tolle Menschen kennengelernt, konnte zum Tag der Schiene einfach hinfahren und so kamen viel mehr Programmpunkte in Frage, konnte zu (und vor allem mit) Abschiedsfahrten fahren und meine spontan freie Zeit sinnvoll nutzen, indem ich einfach weggefahren bin.

Aber man kann das natürlich nicht so rein finanziell sehen. Das ist mir schon klar. Für viele der Fahrten hätte ich mir nicht extra ein ICE-Ticket gebucht. Vieles hätte ich auch mit dem Deutschlandticket fahren können (was ich aktuell doppelt habe – einmal über die BahnCard100 und dann noch als Semesterticket der Uni). Aber das hätte dann natürlich auch häufig (viel) mehr Zeit gebraucht. Andere Fahrten hätte ich gar nicht gemacht. Beispielsweise habe ich durch ein BeReal einer Freundin herausgefunden, in welchem Zug sie sitzt und sie kurzerhand im Zug überrascht und wir sind dann gemeinsam von Limburg nach Köln gefahren. Aber sind es nicht gerade solche Aktionen, die das Leben spannend machen?